Es brodelt immer mehr in Adelebsen

Es brodelt immer mehr in Adelebsen

Geplante Windindustriegebiete stoßen auf breiten Widerstand

 

In Sachen Windenergie sind die Adelebser derzeit nicht gut auf den Landkreis Göttingen zu sprechen. RROP heißt das Reizwort, das die Gemüter erhitzt. Im „Regionalen Raumordnungsplan“ ist nämlich unter anderem die Verteilung der Windkraft-Vorranggebiete innerhalb des Landkreises geregelt.

1,34 % der Fläche des LK Göttingen sollen demnach gemäß Vorgabe des Landes Niedersachsen für die Stromerzeugung aus Windenergie bereitgestellt werden. Die Flächen sind im RROP jedoch nicht gleichmäßig über den Landkreis verteilt, sondern in erheblichem Ausmaß rund um Adelebsen ausgewiesen.

Die oben stehende Fotomontage (und im Anhang) zeigt weitgehend orts- und maßstabsgetreu, wie die Landschaft in den nächsten Jahren verändert werden soll. „Verunstaltet“, wie ein großer Teil der Adelebser findet. Bei der Zoom-Infoveranstaltung am 7. Mai herrschte unter den Ortsbürgermeistern und Bürgern weitgehende Einigkeit, dass die Ungleichverteilung der Vorranggebiete zum Nachteil des Flecken Adelebsens nicht zu akzeptieren und der RROP in seiner jetzigen Form abzulehnen sei. Adelebsen sei nicht das Abstellgleis für Anlagen, die man anderswo in und um Göttingen nicht haben wolle.

Die geplante Konzentration dieser Windindustriegebiete in Adelebsen ist zudem auch hinsichtlich der Gesundheit der Anwohner und des Artenschutzes hoch problematisch. Wir reden hier über 25 bis 30 Windräder der 250 Meter-Klasse – jedes mehr als dreimal so hoch wie das neue Göttinger Rathaus, die auf den Feldern unmittelbar neben Adelebsen, mitten in den Brut- und Jagdgebieten des Roten Milans installiert werden sollen. Die Festsetzung der Windkraft-Vorranggebiete im RROP ist mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten Adelebsens einfach nur kurzsichtig und verantwortungslos.

Adelebsen kann so seine dringend benötigte Innenentwicklung nicht vollziehen und die ihm im RROP-Entwurf zugewiesenen Nachteile nicht verbessern. Würde die RROP Planung so durchgezogen wäre Adelebsen ein Winkraftindustriestandort. Die Bürger und die Politik haben noch bis zum 31.07.2021 Zeit in Form schriftlicher Eingaben etwas gegen diesen Entwurf zu unternehmen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0